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Leben ohne Internet

Gruß aus Chicago


Du wirst es nicht glauben!


Und ich kann es selbst kaum fassen. Glaubte ich eingangs noch, dass es sich bei meiner auferzwungenen internetlosen Phase um eine kurze handelt, werde ich seit Monaten eines Besseren belehrt. Zwar leben wir zur Hälfte in Frankreich (zum Glück), dennoch muss ich aufgrund meines Zweitjobs, der mir die eigentliche Butter aufs Brot beschert, auch in Deutschland noch ein Standbein haben.


Tja, und an diesem Standort befinden wir uns in einer nagelneuen Wohnung, in der man versäumt hat eine Telefonleitung zu beantragen. Seit vier Monaten nun kein Telefon, kein Internet und selbst das Mobilfunknetz funktioniert nur im Glücksspiralenprinzip. Telekom, Vodafone, Bundesnetzagentur oder Gemeinde... all diese Institutionen wissen nicht, wer zuständig ist. Glasfaser ist im Ausbau, doch wann man dort einen Anschluss erhält, steht in den Sternen.

Ich ergehe mich nicht in Details, aber meine noch immer andauernde mediale Stille rührt genau daher. Deswegen mal ein Lebenszeichen eines Autors, der sich daheim abgeschnitten fühlt.


Andererseits mag dieser Zustand auch Chancen bieten. Oder die Idee für ein Buch ganz anderer Art?

Zurzeit bin ich in Chicago und nutze – wie so oft in letzter Zeit – jedwede Möglichkeit, um online zu gehen. Um mal zu zeigen, dass ich noch da bin!

Und meine Kurzgeschichte für die Sternenglut-Anthologie wird bald veröffentlicht. Obwohl ich kaum Muße für einen Roman hatte, ist mir Der Seher der letzten Arche verdammt gut gelungen. Meine Lektorin hat mich gelobt und damit sehr motiviert, weiterzumachen. In diesen Zeiten bedeutet die positive Aufmerksamkeit anderer wirklich viel.

Danke nochmals, Katharina, auch an dieser Stelle.


Ein schönes Wochenende Dir jetzt und bis bald.


O. E. Wendt

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